Hallo,
auch wenn es das Thema schon oft gab, hab ich gewisse Fragen noch nie beantwortet gefunden, daher wollte ich einen extra Thread eröffnen. Ich versuche zunächst mal relativ kurz und prägnant meine Symptome und meinen Verlauf zu beschreiben:
Alter: erst junge 24 Jahre als die Symptome auftraten.
Anfang November letzten Jahres:
- Starke Hodenschmerzen, meistens nur im rechten Hoden. Immer wieder „schubartig“.
- Druckgefühl in dem Bereich zwischen Hoden und After.
- Schüttelfrost und Fieber (relativ stark und ging über zwei Wochen).
- Immer nach einer Ejakulation anhaltende Beschwerden (sehr starkes Brennen in der Harnröhre und Stechen in der Eichelgegend).
- Als Therapie wurde damals von meinem HA nur Ibuprofen für zwei Wochen verordnet, was sogar ein wenig half.
Anfang Dezember:
- Da die Beschwerden blieben ab zum niedergelassenen Vertretungsurologen, da der eigentliche bei uns im Ort Ferien hatte. Bemerkung: Fieber und Schüttelfrost verschwunden. Ab und zu gelegentlich nachts Nachtschweiß.
- Nach Ultraschall der Hoden, der Prostata und Untersuchung des Urins wurde ich wieder heimgeschickt.
- Therapie: viel Kamillentee.
Mitte/Ende Dezember:
- Mehrfache Vorstellung in der Urologie der Chirurgie eines Krankenhauses, da die Symptome schlimmer wurden. Vor allem nach einer abendlichen Ejakulation. Meine Freundin hatte nie Beschwerden da wir damals im November direkt auf Kondome umgestiegen sind um jegliche Partneransteckungen zu vermeiden.
- Es wurde ein Harnröhrenabstrich gemacht, nichts gefunden! Diagnose: evtl. Harnröhrenreizung. Restliche Beschwerden wurden auf einen eventuellen Leistenbruch und/oder Rückenbeschwerden geschoben. Als Therapieversuch: Doxycyclin 100mg 2x täglich für 2 Wochen. Eine leichte-mittlere Besserung trat ein, welche nach dem Absetzen direkt wieder schlechter wurde.
Mitte Februar:
- Da ich mittlerweile etwa fünfmal in der Urologie der Chirurgie des Krankenhauses war, entschied ein junger Arzt mal das Ejakulat zu untersuchen, da man sonst nirgends etwas gefunden hat.
- Es wurde Keime Gefunden: Staphylococcus aureas und Enterococcus faecalis (jeweils 10 hoch 5 KBE/ml).
- Da ich die Beschwerden schon länger hatte, wurden die erste zwei Wochen mit Ciprofloxacin 500mg 2x täglich sowie Ibuprofen 500mg oder 600mg 2x täglich behandelt. Danach sollte ich noch vier weitere Wochen Ciprofloxacin 500mg 2x täglich nehmen, sprich insgesamt 6 Wochen AB.
Ergo seit Ende März nehme ich kein AB mehr. Die Beschwerden sind auf einer Skala von 0-10 (0 geheilt und 10 sind die sehr starken Anfangsbeschwerden im November) momentan zwischen 2 und 4. Je nach Tagesform und wie kalt meine Füße sind :-). Im Großen und Ganzen schon ein guter Schritt. Das Leben hat mich zum Glück wieder!
Es gibt immer wieder „Ups and Downs“. Auch gibt es auch mal zwei bis drei Tage, wo die Beschwerden wieder extrem stark sind (Skala 6-7). Ich bin jetzt bei meinem niedergelassenen Urologen direkt im Ort, mit dem ich sehr zufrieden bin, zur Nachkontrolle der Therapie. Bei mittlerweile 2 Ejakulat Proben (letzte Ende Mai) wurden keine Keime gefunden! Die Beschwerden in den Hoden sind komplett weg. Lediglich eine „gereizte“ Harnröhre kommt ab und zu noch vor. Meistens morgens nach dem Urinieren sowie nach einer Ejakulation.
Momentane Therapie vom Urologen: viel Wärme (warme Bäder; Sauna; doppelte Unterhose/doppelte Socken), viel Kamillentee, Sport und häufige Ejakulationen.
Meine Fragen nun:
- In wie weit kann man die noch verbleibenden Beschwerden ganz weg bekommen?
- Da ich immer wieder kleinere „Schübe“ in Form der Beschwerden habe, spricht mein Urologe von einer Prostatodynie, welche meistens nach einer bakteriellen Prostatitis noch bis zu einem Jahr anhalten könne. Ist das so korrekt diagnostiziert? Habe so etwas nirgends finden können.
- Ab wann zähle ich denn als geheilt? Wenn ich Anfang April als Zeitpunkt X sehe, an welchem ich das AB abgesetzt habe, und Zeitpunkt Y Ende Mai ist, wären das ja schon quasi 2 Monate ohne Keime. Können da überhaupt nochmal welche auftreten, im Sinne von, es sind noch welche in der Prostata?
- Hatte ich überhaupt eine Prostatitis oder war das nur eine „sehr starke“ Prostatareizung? Da ich mittlerweile Dr. Google benutze hätte ich mir wahrscheinlich selbst aufgrund der starken Symptome Anfang November eine akute Prostatitis diagnostiziert. Allerdings waren und sind die Ultraschall Befunde alle unauffällig, weder Steine, Verkalkungen noch eine Vergrößerung zu sehen.
Besten Dank schon mal für das Feedback!
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